Donnerstag, 22. Juni 2017
Ausspähen unter Freunden geht
BND lauschte angeblich im Weißen Haus mit
Donnerstag, 22. Juni 2017
Empört reagiert Bundeskanzlerin Merkel als Bekannt wird, dass
US-Geheimdienste auch ihr Handy angezapft haben. Umgekehrt wird das Spiel
anscheinend aber auch betrieben. Der BND soll in Washington ganz gewaltig
die Ohren gespitzt haben.
Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat einem Bericht zufolge jahrelang Ziele
in den USA ausgespäht und auch vor dem Weißen Haus nicht Halt gemacht. Der
"Spiegel" hat nach eigenem Bekunden Dokumente einsehen können, denen zufolge
zwischen 1998 und 2006 knapp 4000 Suchbegriffe auf amerikanische Ziele
gerichtet gewesen seien. Der BND habe sich auf Anfrage nicht äußern wollen.
Aus den Dokumenten geht dem Bericht zufolge hervor, dass der BND Anschlüsse
im US-Finanzministerium, im US-Außenamt und auch im Weißen Hauses angezapft
habe. Ferner griff er auf Telefon- oder Faxnummern sowie E-Mail-Adressen
amerikanischer Firmen wie Lockheed Martin zu.
BND soll Interpol ausgespäht haben
Auch die Weltraumorganisation Nasa, die Menschenrechtsorganisation Human
Rights Watch sowie Hochschulen weckten das Interesse des
Auslandsgeheimdienstes. Auf Interesse des BND stießen schließlich das
US-Militär sowie der Militärgeheimdienst. In Washington habe der BND zudem
Informationen von Botschaften und Institutionen abgegriffen.
BND-Präsident Bruno Kahl sagte dem Magazin lediglich, dass die Frage, "wen
der BND aufklären darf und wen nicht, künftig nicht nur einer verschärften
Genehmigungspraxis, sondern auch einer nach wie vor sehr ambitionierten
Kontrolle" unterliege. Im Abschlussbericht des NSA-Untersuchungsausschusses
des Bundestages soll die Praxis so gut wie keine Rolle spielen.
Quelle: n-tv.de , jwu
http://www.n-tv.de/politik/BND-lauschte-angeblich-im-Weissen-Haus-mit-article19901797htmll