Dunkle Wolken über Fragen: Die Deutsche Bank steckt
in der Krise.(Foto: dpa)
Donnerstag, 13. Oktober 2016 Millionenstrafe für Deutsche Bank US-Börsenaufsicht
bestraft Schlamperei Mehrere Rechtsstreitigkeiten setzen die
Deutsche Bank unter Druck. Ein Streit mit der US-Börsenaufsicht ist
jetzt im Gegenzug für eine Millionenstrafe beigelegt. Die Deutsche Bank kommt nicht zur Ruhe: Mitten in die Verhandlungen um
einen Milliardenvergleich wegen windiger Hypotheken-
Deals platzt die US-Börsenaufsicht SEC mit einer weiteren
Millionenstrafe. Wegen Regelverstößen im Zusammenhang mit der
Aktienanalyse habe die Bank ein Bußgeld von 9,5 Millionen Dollar -
umgerechnet 8,6 Millionen Euro - akzeptiert, teilte die SEC mit. Die Deutsche Bank soll vertrauliche
Marktinformationen nicht ausreichend geschützt haben. Zudem habe das
Geldhaus Aktien zum Kauf empfohlen, obwohl der zuständige Analyst hinter
vorgehaltener Hand davon abgeraten habe, sagte die zuständige
SEC-Beamtin Antonia Chion. Um Insiderhandel vorzubeugen, müsse ein
Finanzkonzern für entsprechende Kontrollen sorgen. Das sei bei der
Deutschen Bank nicht passiert. Darüber hinaus wurde die Bank bestraft, weil
sie im Rahmen der Untersuchung von der SEC angeforderte Unterlagen nicht
bereitstellte.
5,5 Milliarden Euro zurückgelegt Erst im August hatte die US-Finanzaufsicht
Finra eine Strafe in Höhe von 12,5 Millionen Dollar wegen unerlaubter
Verbreitung vertraulicher Marktinformationen gegen die größte deutsche
Bank verhängt. Dem Institut wurde damals ebenfalls mangelnde Kontrolle
über sensible Daten vorgeworfen, die im Rahmen der hausinternen
Kommunikation ausgetauscht worden sein sollen. Das Frankfurter Geldhaus steht derzeit wegen
mehrerer großer Rechtsstreitigkeiten ohnehin unter Druck. Insgesamt hat
die Deutsche Bank dafür 5,5 Milliarden Euro reserviert. Ob das
ausreicht, ist Analysten zufolge offen. Allein im Streit um faule
Hypothekenpapiere hat das US-Justizministerium eine Strafe von
umgerechnet 12,5 Milliarden Euro aufgerufen. Allerdings erwarten
Experten, dass man sich am Ende auf einen niedrigeren Betrag einigt.