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Supercomputer Watson bricht zu neuen Ufern künstlicher Intelligenz auf


20. November 2013, 12:39



Banana royale, eine von menschlichem Geist erdachte Nachspeise mit Bananen. IBM-Computer Watson hat ein neues Rezept für ein Bananendessert ausgedacht, das sogar Meisterköche überzeugte.


Das Ziel: aus Big Data intelligente Lösungen herausfiltern - im konkreten Fall neue Kochrezepte
Können Computer innovativ sein? Nein, behaupten die meisten, es handele sich um nichts als Maschinen, die bloß Rechenbefehle ausführen. Kreativität sei das Alleinstellungsmerkmal des Menschen. Ja, sagen hingegen Datenexperten von IBM. Um ihre Behauptung zu belegen, haben IT-Experten eine computergesteuerte "Kreativmaschine" entwickelt, die aus der Sicht eines Menschen neuartige, innovative Ergebnisse produzierte.
Schon 1997 setzte IBM seinen berühmten Computer Deep Blue ein, der zum ersten Mal einen Schachweltmeister bezwang. 2011 sorgte das Nachfolgemodell Watson für Furore, der bei der TV-Quizsendung Jeopardy! zur Verblüffung aller die einschlägigen Experten besiegte.
Diesmal wurde Watson für eine etwas hausbackenere Aufgabe programmiert: Der Computer sollte auf Grundlage bestimmter Zutaten neue Rezepte ausdenken - Kochen als kreativer Prüfstein. Aber was meint Kreativität überhaupt? Lav Varshney und seine Kollegen vom Thomas J. Watson Research Center definieren das Konzept in ihrem Aufsatz auf der Preprint-Plattform arXiv als "Schaffung eines Produkts, das als neuartig und ebenso angemessen, nützlich oder wertvoll von einer hinreichend bewanderten sozialen Gruppe beurteilt wird." So weit die Theorie.


Rezepte für Kreativität
Die Forscher wollten die Behauptung auf die Probe stellen. Als Maßstab dienten ihnen sämtliche aus dem Internet und anderen Quellen zugänglichen Rezepte und Servierschläge. Nun war der Computer an der Reihe. Er sollte allein auf Grundlage von Zutaten Rezepte erdenken, die von einem Experten dann gekocht und schließlich auf Genießbarkeit begutachtet werden sollten. Die Forscher "fütterten" den Rechner mit Zutaten und ließen ihn diese mithilfe eines Algorithmus zusammenpuzzeln.
Das Ergebnis überraschte: Der Computer ersann aus Quintillionen von Daten - eine Zahl mit 30 Nullen - Abermillionen neuer Rezepte. Die Maschine setzte die Zutaten nicht willkürlich zusammen, sondern wusste, welche Zutaten zueinanderpassen und in den Gaumen von Gourmet-Experten besonders munden würden. Das neue Caymanian-Plantain-Dessert etwa wurde von Meisterköchen einhellig als kreativer eingestuft als bisherige Rezepte.


"Wir haben bewiesen, dass es für einen Computer möglich ist, kreative Artefakte nicht nur herzustellen, sondern auch auszuwählen", resümiert Lav Varshney. Watson, ein Meistercuisinier?
Big Data als Hauptingredienz
Freilich ging es nur vordergründig es um Kulinarik. Im Kern ging es um die Analyse von Big Data. Wem es gelingt, aus den gigantischen Datenmengen relevante Informationen zu gewinnen, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil. "Wir haben Synergien zwischen menschlicher und maschineller Kreativität entwickelt, die noch mächtiger ist: Sie drängt die Leute dazu, Perspektiven einzunehmen, die sie zuvor nie in Betracht zogen", sagt der IBM-Computerexperte.


"Kreativität wird oft nachgesagt, der Ausbund von Intelligenz zu sein. Es ist ein wichtiger technischer Fortschritt, wenn Computer diese Fähigkeit besitzen. Vor allem in der modernen Wirtschaft, wo Produktzyklen kürzer werden und Arbeitsreserven begrenzt sind. Wenn uns kognitive Werkzeuge zur Verfügung stehen, die uns kreativer machen, kann das für jeden Industriezwang nützlich sein", so Varshney. Beispielsweise im Controllingbereich oder der Logistik.


Vergangene Woche kündigte IBM, dass eine neue Version von Watson über das Internet zugänglich würde. 2013 sei eine "monumentale Veränderung", prophezeite Stephen Gold, Vizepräsident des Watson-Projekts bei IBM. "Es ist der Beginn eines Wandels, in dem Menschen mit Computer interagieren." IBM will Watson beim Kampf um das Cloud-Computing in Stellung bringen. Auf dem Feld sind Google, Amazon und Microsoft dominant. Man wird sehen, wie sich Watson gegen diese Gegner schlägt. (Adrian Lobe, DER STANDARD, 20.11.2013)


http://derstandard.at/1381373980756/Supercomputer-Watson-bricht-zu-neuen-Ufern-kuenstlicher-Intelligenz-auf