TPU: Google baut eigenen Prozessor für künstliche Intelligenz
Andreas Proschofsky20. Mai 2016, 08:26
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Hat AlphaGo dabei geholfen Lee Sedol zu schlagen – Schon seit einem Jahr
intern im Einsatz
Am Rande der Entwicklerkonferenz I/O ließ Google mit einer unerwarteten
Ankündigung aufhorchen. Das Unternehmen geht nämlich unter die
Prozessorhersteller – mit einer sehr spezifischen Zielsetzung. Die
Tensor Processing Units (TPUs) sind ganz auf das Zusammenspiel mit
TensorFlow, Googles Open-Source-Bibliothek zur Entwicklung Künstlicher
Intelligenzen ausgelegt.
Spärliche Details
In einem Blogeintrag liefert Hardwareentwickler Norm Jouppi zumindest
vage Details dazu, was die TPU von anderen Prozessoren abhebt. Da beim
Maschinenlernen die Präzision der Berechnungen nicht so wichtig sei wie
bei anderen Einsatzgebieten brauche man für die gleichen Aufgaben
weniger Transistoren. Also könne man aus einem Chip gleicher Größe eine
signifikant bessere Performance herausholen. Google spricht von einem
Vielfachen der Geschwindigkeit eines normalen Prozessors bei
Maschinenlernaufgaben – und das bei gleichem Stromverbrauch.
Nicht wirklich neue
Auch wenn die Öffentlichkeit bisher nichts davon wusste, ist die TPU gar
nicht so neu. Sie kommt bei Google schon seit mehr als einem Jahr in
verschiedenen Aufgabenbereichen zum Einsatz. So soll sie etwa die Basis
der Künstlichen Intelligenz AlphaGo bilden, die vor kurzem mit Lee Sedol
den wohl derzeit stärksten Go-Spieler der Welt geschlagen hat. Zudem
hilft sie bei der Verbesserung von RankBrain und damit der Qualität der
Suchergebnisse. Auch Google Maps nutzt mittlerweile die TPUs zur
Steigerung der Kartengenauigkeit.
Abwarten
Weitere Details will Google hingegen vorerst nicht verraten, also etwa
wie es mit Speicher auf dem Chip aussieht oder wer diesen eigentlich
fertigt. In einer Stellungnahme gegenüber Recode vertröstet man
Wissenshungrige auf "später dieses Jahr".
Vollständig überraschend kommt der Bericht übrigens nicht, immerhin ist
in den letzten Jahren immer wieder durchgedrungen, dass Google
Prozessorentwickler angeworben hat. (Andreas Proschofsky, 20.5.2016)
Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Eintrittskarte für
die Google I/O wird von Google zur Verfügung gestellt.
Link
Google-Blogeintrag zur TPU
Nachlese
Google-Software besiegte Go-Meisterspieler auch im fünften Match
http://derstandard.at/2000037299290/TPU-Google-baut-eigenen-Prozessor-fuer-kuenstliche-Intelligenz