Sicherheitslücke in Computerchips bedroht PCs und Smartphones
weltweit
Über eine Schwachstelle in Computerchips
könnten Unberechtigte zum Beispiel an Passwörter, Krypto-Schlüssel oder
Informationen aus Programmen gelangen.
4.1.2018, 02:42 Uhr
In Computerchips von Intel ist eine massive
Sicherheitslücke entdeckt worden. Aufnahme von 2012 in einem Geschäft im
südkoreanischen Seoul. (Archiv-Bild: Choi Dae-woong/ Reuters)
(dpa) In Computerchips ist eine neue
Sicherheitslücke entdeckt worden, durch die Angreifer an vertrauliche
Daten kommen könnten. Die Schwachstelle liegt in einem Verfahren, bei
dem Chips möglicherweise später benötigte Informationen schon im voraus
abrufen, um Verzögerungen zu vermeiden. Ein Google-Sicherheitsexperte
demonstrierte, dass dabei Unberechtigte zum Beispiel an Passwörter,
Krypto-Schlüssel oder Informationen aus Programmen gelangen könnten.
Das als «speculative execution» bekannte
Chip-Verfahren wird seit Jahren von diversen Anbietern eingesetzt. Damit
dürfte eine Masse von Computer-Geräten zumindest theoretisch bedroht
sein. Der Branchenriese Intel erklärte, es werde gemeinsam mit anderen
Firmen an einer Lösung gearbeitet, und bezweifelte zugleich, dass die
Schwachstelle bereits ausgenutzt worden sei. Der kleinere
Intel-Konkurrent AMD, der von Google ebenfalls genannt wurde, bestritt,
dass seine Prozessoren betroffen seien. Der Chipdesigner Arm, dessen
Prozessor-Architektur in Smartphones dominiert, bestätigte, dass einige
Produkte anfällig dafür seien.
Schwerwiegender Fehler in Intel-Chips könnte
PCs ausbremsen
3.1.2018, 16:38
Die Sicherheitslücke war bereits vor einiger
Zeit entdeckt worden. Die Tech-Industrie arbeitete daran, die
Schwachstelle mit Software-Updates zu stopfen, bevor sie publik wurde.
Die Veröffentlichung war für den 9. Januar geplant. Die Unternehmen
zogen sie auf Mittwoch vor, nachdem Berichte über eine Sicherheitslücke
in Intel-Chips die Runde machten. Der Aktienkurs von Intel sackte ab,
der Konzern sah sich gezwungen, «irreführenden Berichten» zu
widersprechen und betonte, es handle sich um ein allgemeines Problem,
das nicht nur Intel-Produkte betreffe.
Weniger Prozessorenleistung
Die Software-Massnahmen gegen die
Sicherheitslücken dürften zwar die Leistung der Prozessoren
beeinträchtigen, räumte Intel ein. In den meisten Fällen werde der
Leistungsabfall aber bei maximal zwei Prozent liegen. In ersten
Berichten war noch von bis zu 30 Prozent die Rede.
Besonders brenzlig werden könnte das Problem
zumindest theoretisch in Server-Chips, auf denen sich die Wege vieler
Daten kreuzen. Google betonte in der Erklärung zum Fund der
Schwachstelle, seine Cloud-Dienste seien abgesichert.
Intel-Chips als Sicherheitsrisiko
Sicherheitsforscher haben gefährliche
Schwachstellen in PC mit Intel-Prozessoren gefunden. Das Leck klafft in
der «Intel Management Engine».
Jochen Siegle 21.11.2017, 15:03
Heimlicher König der Smartphone-Welt wird
japanisch
Praktisch in jedem Smartphone finden sich
Halbleiter aus der britischen Designschmiede ARM. Der japanische
Internetkonzern Softbank will nun ARM für umgerechnet über 30 Milliarden
Franken übernehmen.
Patrick Welter, Tokio 18.7.2016, 10:00
https://www.nzz.ch/wirtschaft/sicherheitsluecke-in-computerchips-bedroht-pcs-und-smartphones-weltweit-ld.1344287