Die Organisation der Entschlüsselung
Verfolgt man als Außenstehender die vielen Presseveröffentlichungen mit den
exorbitanten Vorschlägen zum Einsatz von Verschlüsselungssystemen, so
gewinnt man einen Eindruck, "Sie wissen nicht, wovon Sie reden".
Bevor Sie weiterlesen, sollten Sie mal einen Abstecher zu den Todsünden der
Kryptologie machen. Seit vielen Jahrhunderten, aber es kann dem Wissenden
bereits länger bekannt sein, einen Schlüssel verwendet man nur einmal.
Betrachtet man die vielen heutigen Verschlüsselungsverfahren, natürlich die
"hochsicheren Verfahren" wie DES oder AES und deren Nachkommen, so ist man
erstaunt, wie oft der Schlüssel für die Verschlüsselung eines Textes
verwendet wird.
Denn ein Schlüssel mit einer Länge von 32 Byte kann nur eine
Klartextinformation von 32 Byte verschlüsseln. Viele der gängigen
Verfahren verwenden für die nächsten 32 Byte Klartexinformationen, den
gleichen Schlüssel wie für die ersten 32 Byte. Und so geht es weiter.
Wie oft der Schlüssel für die Klartextinformation verwendet wird, hängt von
der Länge der Klartextinformation ab.
Damit erfüllen Sie den Tatbestand des Verstosses gegen die Grundsätze der
Kryptologie ( schlüsselgleiche Geheimtexte ).
Je mehr schlüsselgleiche Geheimtexte (Abschnitte ) vorhanden sind, so
geringer ist die kryptologische Festigkeit.
Zu den Todsünden der Kryptologie gehört die zweifache oder mehrfache
Verwendung des Schlüssels, oder in der Sprache der Kryptologen
-
schlüsselgleicher Geheimtext -.
In diesem Zusammenhang sein an die Erfolge der Nachrichtendienste im Rahmen
des "Venona" Programmes erinnert. Im Verlaufe dieses Programmes
konnten diverse Telegramme ( Geheimtextinformationen ) durch die zweifache
Verwendung des gleichen Schlüssels "geknackt" werden.
Bei den heutigen Verschlüsselungsverfahren wird in der Regel der gleiche
Schlüsseltext für ein Vielfaches verwendet.
Hat der Schlüssel eine Länge von 32 Byte und ist die damit zu
verschlüsselnde Information 3200 Byte lang, so wird der gleiche Schlüssel -
einhundert Mal benutzt.
So erklärt sich, warum derartige Verfahren bereits zu Beginn des 21.
Jahrhunderts nur eine Kryptologische Festigkeit im Sekundenbereich hatten.
Auf den folgenden Seiten finden Sie viele Bemerkungen über die
NSA. Diese stammen von ehemaligen Mitarbeitern dieses
Geheimdienstes.
Von anderen Nachrichtendiensten dringen kaum diesbezügliche
Informationen an die Öffentlichkeit.
Aber auch andere Nachrichtendienste verfügen über diese Fähigkeiten
und noch über viele andere Fähigkeiten, die noch nicht das Licht der
Öffentlichkeit erblickt haben. Und dabei sollte es auch Bleiben. |