China verurteilte Computertechniker wegen Spionage zum Tod
20. April 2016, 06:50
Soll Dokumente an ausländische Geheimdienste
weitergegeben haben
Peking – Ein
Computertechniker ist in China wegen Spionage zum Tode verurteilt
worden. Ihm wurde vorgeworfen, 150.000 vertrauliche Dokumente an einen
ausländischen Geheimdienst übergeben zu haben, wie das Staatsfernsehen
am Mittwoch berichtete. Der 41-jährige Huang Yu habe für ein Institut in
der südwestchinesischen Stadt Chengdu gearbeitet, das sich auf
Verschlüsselung spezialisiert habe. (
Kryptologie )
Es ist einer der
größten, bekannt gewordenen Spionagefälle in den vergangenen Jahren.
Zuletzt war im November 2008 der Geschäftsmann und Biomediziner Wo
Weihan trotz internationaler Appelle wegen angeblicher Spionage für
Taiwan hingerichtet worden.
Kampf gegen Geheimnisverrat
Seither hat China
seinen Kampf gegen Spionage noch verschärft und gerade diese Woche erst
wieder vor ausländischer Agententätigkeit gewarnt. Mit der
Veröffentlichung des Falls fünf Jahre nach der Festnahme des Technikers
könnte die Regierung ihre Entschlossenheit im Kampf gegen
Geheimnisverrat demonstrieren wollen.
Der geständige Huang Yu wurde in
orangefarbener Gefängnisweste und Handschellen im Fernsehen vorgeführt.
Für 700.000 US-Dollar soll er auf Reisen nach Südostasien, Hongkong und
Macao zwischen 2002 und 2011 Informationen an Agenten weitergegeben
haben, darunter 90 hochgeheime Dokumente und auch militärische Codes.
(APA, dpa, 20.4.2016)
http://derstandard.at/2000035248770/China-verurteilte-Computertechniker-wegen-Spionage-zum-Tode