5G-Ausbau: Netzbetreiber beklagen zu hohe Mieten für Funkstationen
Bei Standorten von Asfinag, ÖBB und Bundesforsten
15. Juli 2020, 14:34 6 Postings
A1, Drei und Magenta fordern mehr Entgegenkommen von Politik und
Staatsbetrieben beim 5G-Ausbau.
Foto: Reuters
Die drei Mobilfunk-Netzbetreiber A1, Drei und Magenta sehen sich beim
Ausbau von 5G selbst gut auf Kurs, fordern aber mehr Entgegenkommen von
Politik und Staatsbetrieben. So seien die Mieten für Funkstationen
teilweise "absurd hoch" und weit über dem EU-Schnitt, kritisiert
Magenta-Chef Andreas Bierwirth. In Graz wären die Mieten zwei- bis
dreimal höher als in Hamburg oder Berlin.
Und auch Staatsbetriebe wie die Asfinag, die ÖBB oder die Bundesforste
würden deutlich zu viel verlangen. Hier ruhe zur Zeit der 5G-Ausbau und
es sei auch in absehbarer Zeit keine Änderung in Sicht. Es sei auch die
Politik gefordert, denn die Netzbetreiber hätten ihre Hausaufgabe
gemacht und seien in Vorleistung gegangen, so Bierwirth heute bei einem
Pressegespräch.
Wettbewerbsrechtliche Erleichterungen
Weiters sollten es bei der Zusammenarbeit beim Netzausbau
wettbewerbsrechtliche Erleichterungen geben, betonten die drei
Netzbetreiber. Hilfreich wäre des weiteren eine Task-Force, bei der auch
die Gemeinden eingebunden werden, "die ganz wichtig sind", so Drei-CEO
Jan Trionow. Eine weitere Forderung ist die Reduktion des
Mehrwertsteuersatzes, wie es diese bereits für andere Branchen gibt.
Ihre Hoffnung setzen die Netzbetreiber in das in Ausarbeitung
befindliche neue Telekomgesetz, "in dem sich gewisse Dinge wiederfinden
müssen", fordert A1-Chef Marcus Grausam. Er spricht sich auch für eine
Zurückhaltung des Staates bei den künftigen Frequenzaktionen aus.
Derzeit werden laut dem Branchenverband "Internetoffensive Österreich"
mit etwa 1.200 Sendestationen insgesamt 25 Prozent der Bevölkerung mit
5G versorgt – sofern sie denn ein 5G-taugliches Endgerät haben. Bis Ende
des Jahres sollen über 2.000 5G-Sendestationen den Betrieb aufgenommen
haben und über 50 Prozent der Bevölkerung mit der nächsten
Mobilfunkgeneration versorgt sein. (APA, 15.7.2020)
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Diese Informationen basieren auf Presseveröffentlichungen