Deutschland
Diese Informationen basieren auf
Presseveröffentlichungen
Topspeed ist nicht alles : LTE in
Deutschland wirklich lahm?
Technik
Mittwoch, 20. Februar 2019
Topspeed ist nicht alles
LTE in Deutschland wirklich lahm?
Deutsche Nutzer haben keine besonders
schnellen LTE-Verbindungen, dafür sind die Downloadraten im Tagesverlauf
relativ stabil.
Messungen der 4G-Netze ergeben, dass
deutsche LTE-Nutzer immer noch mit international eher
unterdurchschnittlichen Download-Geschwindigkeiten leben müssen. In
Europa werden fast überall höhere Downloadraten erzielt. Topspeed ist
aber nicht alles.
Opensignal veröffentlicht regelmäßig
Statistiken über die weltweiten LTE-Geschwindigkeiten. In der
Vergangenheit konnte Deutschland mit unterdurchschnittlichen
Download-Raten nicht glänzen und auch im neuen 4G-Vergleich sieht es für
Telekom, Vodafone und Telefónica auf den ersten Blick nicht gut aus.
Doch wenn man die einzelnen Statistiken genauer betrachtet, können
deutsche Nutzer eigentlich noch ganz zufrieden sein - auch wenn es
woanders noch viel besser aussieht.
Unterdurchschnittliche
Höchstgeschwindigkeiten
Was die gemessenen
Höchstgeschwindigkeiten betrifft, belegt Deutschland in der neuen
Opensignal-Statistik mit 31,9 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) unter 77
Ländern Platz 42. In Europa schnitten nur die Ukraine und Russland
schwächer ab, in der EU ist Deutschland das LTE-Schlusslicht. An der
Spitze liegen Südkorea, die Schweiz, die Niederlande und Singapur mit
rund 55 Mbit/s, sehr schnelle Netze findet man auch in Norwegen und
Dänemark mit etwa 54 Mbit/s.
Etwas freundlicher fällt das Ergebnis
aus, wenn man die Durchschnittsgeschwindigkeiten vergleicht. Deutschland
belegt hier mit 23,7 Mbit/s immerhin den 32. Platz und lässt unter
anderem Polen hinter sich, wo sich die Nutzer mit 19,5 Mbit/s
zufriedengeben müssen.
Rund um die Uhr stabile Raten
Noch besser sieht es für Telekom,
Vodafone und Telefónica aus, wenn man die Geschwindigkeiten betrachtet,
die Nutzer wenigstens erwarten dürfen, die also zu der Uhrzeit gemessen
wurden, zu der die Download-Raten in den Ländern regelmäßig am
niedrigsten ausfallen. Dann klettert Deutschland nämlich mit 21,4
Megabit/s auf einen respektablen 24. Platz. Frankreich, das mit 43,4
Mbit/s bei den gemessenen Höchstgeschwindigkeiten auf dem 11. Rang
glänzt, liegt in diesem Vergleich mit 20,2 Mbit/s hinter Deutschland.
Dass Nutzer hierzulande zwar kein
Top-Speed-LTE geboten bekommen, aber ihre Download-Raten wenigstens
relativ stabil bleiben, zeigt auch die Opensignal-Statistik, die die
Abweichungen zwischen den schnellsten und langsamsten Tageszeiten
betrachtet. Hier belegt Deutschland einen sehr respektablen 16. Rang.
Einen Grund, stolz auf ihre Netze zu
sein, haben Telekom, Vodafone und Telefónica deswegen aber nicht. In den
Niederlanden surfen die Nutzer beispielsweise auch in der LTE-Rushhour
noch mit rund 39 Mbit/s, in Norwegen mit 38,5 Mbit/s. Die stabilsten
Download-Raten haben die Tschechen, denen immer zwischen knapp 30 und 36
Mbit/s zur Verfügung stehen.
Das ändert sich mit 5G
Besserung ist laut Opensignal kaum in
Sicht. Selbst in den Ländern mit den besten 4G-Netzen seien kaum noch
höhere LTE-Geschwindigkeiten zu erreichen, resümiert Opensignal. Erst 5G
bringe einen neuen Schub, was vor allem auch an den höheren Kapazitäten
der Technik liege. Was das betrifft, müssen sich Nutzer hierzulande aber
voraussichtlich deutlich länger als in anderen Ländern gedulden. Vergabe
und Verfügbarkeit der nötigen Frequenzen sowie ein immer noch
schleppender Glasfaser-Ausbau lassen eher befürchten, dass in
Deutschland 5G für normale Mobilfunk-Nutzer noch lange keine Relevanz
haben wird.
Quelle: n-tv.de, kwe
https://www.n-tv.de/technik/LTE-in-Deutschland-wirklich-lahm-article20866279htmll