Neuer Datenfunk für Deutschland : Netzagentur bereitet 5G-Auktion
vor
Mehr Daten, mehr Geschwindigkeit, mehr
Abdeckung: Mit dem neuen Mobilfunkstandard verbinden sich große
Hoffnungen.
(Foto: picture alliance / Andrea Warnec)
Dienstag, 15. Mai 2018
Neuer Datenfunk für Deutschland
Netzagentur bereitet 5G-Auktion vor
Der Countdown zur nächsten milliardenschweren
Mobilfunk-Versteigerung läuft: In knapp einem Jahr will Deutschland die
5G-Lizenzen an den Meistbietenden vergeben. Schon jetzt gibt es Streit,
was mit den Einnahmen passieren soll.
Die Frequenzen für den nächsten
Mobilfunkstandard 5G werden im Frühjahr 2019 versteigert. Das sagte der
Vorsitzende des Beirats der Bundesnetzagentur, der CDU-Abgeordnete
Joachim Pfeiffer, dem "Handelsblatt". Die Behörde stellte demnach zu
Wochenbeginn bei einer Sitzung im Beirat ihren Zeitplan vor. Das Gremium
ist je zur Hälfte mit Mitgliedern aus Bundestag und Bundesrat besetzt.
Idee top, Umsetzung fraglich
5G soll den Alltag revolutionieren
Die große Koalition will Deutschland bis 2025
flächendeckend mit schnellen Gigabit-Netzen versorgen. Um dieses
ehrgeizige Vorhaben zu finanzieren, sollen hauptsächlich Erlöse aus der
Vergabe von UMTS- und 5G-Lizenzen eingesetzt werden. Die 5G-Frequenzen
sollen ab 2020 mobiles Internet mit deutlich schnellerer Datenübertagung
als derzeit mit LTE ermöglichen.
Wenn die Versorgung mit 5G-Verbindungen in
der Fläche erst einmal funktioniert, wären ganz neue Anwendungen
möglich. Selbst abgelegene Landgemeinden in strukturschwachen Regionen
könnten dann, so lautet die Hoffnung, ganz neue Zielgruppen anlocken -
etwa Freiberufler und Kreative, die für den Kontakt zum Kunden bislang
auf eine schnelle Netzanbindung in den Städten angewiesen sind.
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Ursprünglich sollten die Frequenzen noch in
diesem Jahr versteigert werden, berichtete das "Handelsblatt".
Hintergrund für die Verzögerung sei ein politischer Streit zwischen dem
Bundesverkehrsministerium und der Bundesnetzagentur über die Auflagen,
die Netzbetreiber erfüllen müssen. Der Breitbandausbau zählt seit Jahren
zu den politischen Großvorhaben.
Über die Notwendigkeit und die Bedeutung
einer reibungslos funktionierenden Infrastruktur sind sich dabei alle
Seiten weitgehend einig. Strittig sind lediglich die Details. Die CSU,
heißt es in dem Bericht, fordere eine flächendeckende Versorgung und
zugleich hohe Erlöse, mit denen nicht nur der Breitbandausbau, sondern
zugleich auch die Digitalisierung von Schulen finanziert werden sollen.
Die Netzagentur hingegen wolle nur wirtschaftlich realistische Auflagen
erteilen und poche bei der Entscheidung auf ihre Unabhängigkeit.
Quelle: n-tv.de , mmo/AFP
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Netzagentur-bereitet-5G-Auktion-vor-article20435717htmll