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Sputniknews, Moskau

Echolon - eine sehr alte Methode -


Das westliche Massenüberwachungssystem, das in den 60er Jahren entwickelt wurde, ist heute umfassender denn je, wie der renommierte Investigativ-Journalist Duncan Campbell in einem Interview für die Agentur Sputnik mitteilte.
Duncan Campbell hat das ECHELON-System enthüllt, welches ein Teil des Datensammel- und Erfassungssystems Five-Eyes ist, das von Australien, Kanada, Neuseeland, Großbritannien und den USA im Jahr 1988 entwickelt wurde.

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Entwickelt in den 60er Jahren für das Ablauschen von Gesprächen mittels Weltraumsatelliten, spielte das ECHELON-System die Schlüsselrolle während des Kalten Krieges. Die eigentliche Existenz dieses Systems wurde jahrelang totgeschwiegen, Campbell war unter den ersten, die dessen Möglichkeiten enthüllten.
„Wenn es um westliche Aufklärungssysteme geht, so gibt es das ECHELON-System immer noch, und es ist noch umfassender und besser denn je geworden. Es ist viel leistungsstärker und sogar das kritische Element des Überwachungssystems überhaupt“, sagte Campbell in einem Interview für Sputnik.
Das ECHELON-System und dessen Bedeutung wurden vernachlässigt, nachdem der EX-Geheimdienstler Edward Snowden die Spionageprogramme PRISM und Tempora enthüllt hatte, die von der NSA und dem britischen GCHQ betrieben werden.

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Laut Snowdens Enthüllungen haben NSA und GCHQ internationale Telefongespräche abgehört und Informationen an die Five-Eyes-Partnerländer weitergeleitet. Laut Campbell sind die meisten Lauschangriffe gerade dem ECHELON-System zu verdanken.
„Bei der Massenspionage handelt es sich vor allem um das Abhören von Telefongesprächen und die Übergabe von Daten über Lichtfaserkabel auf dem Meeresboden. Das übernimmt das ECHELON-System, das jetzt Fornsat (foreign satellite spying) heißt“, sagt Campbell. „Anschließend wird das Signal weitergeleitet auf Objekte, die auf Dächern der Botschaften stationiert sind. Wenn es um Methoden geht, die von Geheimdiensten genutzt werden, ist das ECHELON-System immer noch gefragt.“
Das ECHELON-System wurde von der NSA gebaut, die weltweit Telefongespräche abhört. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Großbritannien und die britische Agentur für Regierungskommunikationen GCHQ Partner der NSA und erklärten sich bereit, an der ersten Entwicklungsphase von ECHELON teilzunehmen.

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Bei seinen ersten Enthüllungen im Magazin „The Statesman“ im Jahr 1988 teilte Campbell die Pläne zur Erweiterung des ECHELON-Systems mit. Damals trug es den Namen „Projekt P415“.
„Amerikaner, Briten und die Alliierten-Geheimdienste werden an einer massiven Erweiterung ihres globalen Überwachungssystems arbeiten, das Milliarden Dollar kostet. Laut geheimen Informationen, die an den US-Kongress übergeben wurden, wird das Spionagesystem den Geheimdienstlern erlauben, Telefongespräche von Zivilisten auch im 21. Jahrhundert abzuhören. Das System heißt Projekt P415 und soll von der US-amerikanischen NSA betrieben werden.“
Laut Campbell gab es damals kaum Reaktionen auf seine Enthüllungen. Das gleiche Schicksal ereilte auch seinen zweiten Versuch im Jahr 2001. „1988 hat, wenn ich mich recht erinnere, niemand darüber geschrieben. Allerdings begann das Europaparlament zum ECHELON-Projekt zu ermitteln.“
„Das Europäische Parlament legte mehrere größere Berichte vor, was umfassende Richtlinien des Parlaments nach sich zog, die als Änderungen in der Herangehensweise an dieses Problem betrachtet werden konnten. Doch diese Zeit in der Geschichte war unglücklich. Die Richtlinien wurden am 5. September 2011 angenommen, und wir alle wissen, was danach geschah“, sagt Campbell, auf die Ereignisse des 11. September hindeutend.
Die Informationen von Edward Snowden, der vor rund zwei Jahren einen Aufenthaltstitel für Russland bekommen hat und in Moskau lebt, sind laut Campbell die Quelle der Wahrheit über das ECHELON-System, die bis heute genutzt wird. Campbell hat mit den beiden Journalisten zusammengearbeitet, die die Geschichte Snowdens in Gang brachten. Es handelt sich um Glenn Greenwald und Laura Poitras.
„Wir haben seine Papiere kontrolliert, um festzustellen, welche Beweise er zum ECHELON-System hatte. Darunter waren Beweise für die Existenz von ECHELON und für dessen Aktivität zum Abfangen des Signals vom westlichen Satellitensystem Intelsat“, schloss Campbell.


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