Auch Smartphones im Visier Cyberkriminelle kaum zu stoppen Kein wirksamer Schutz in Sicht: Bisher sind Angriffe auf Computersysteme
trotz aller Bemühungen nicht einzudämmen. Auch Smartphones gerieten
immer häufiger ins Visier von Angreifern, warnt ein Experte. Der Kampf gegen Cyberkriminelle ist bis auf Weiteres nicht zu gewinnen.
Auch mobile Geräte werden zunehmend attackiert. Für Computer und Smartphones gibt es nach Einschätzung eines Experten
auf absehbare Zeit keinen absolut wirksamen Schutz vor Angriffen von
digitalen Aktivisten, Kriminellen oder Spionen. "Gewinnen tun wir den
Kampf so nicht", sagt Toralv Dirro, Sicherheitsexperte der Softwarefirma
McAfee. "Da muss noch einiges mehr passieren, vor allem auch in Richtung
einer wirksamen internationalen Zusammenarbeit von Ermittlungsbehörden." Im digitalen Untergrund gebe es ein reichhaltiges Angebot, um Software
für Botnetze und Werkzeuge für Schadsoftware zu kaufen, erklärt Dirro.
"Damit kann man sich täglich seine Trojaner neu zusammenklicken."
Trojaner sind Schadprogramme, die dem Opfer einen Nutzen vortäuschen und
nach der Installation ihr tückisches Werk verrichten, etwa den Computer
unter die Kontrolle eines Angreifers bringen. Ein Botnetz ist ein
Verbund von Computern, die ohne Wissen ihrer Anwender ferngesteuert
werden. Software kann kaum Schritt halten Herkömmliche Antiviren-Software kann mit den ständigen Modifikationen
von Schadprogrammen nicht Schritt halten. "Die Angreifer testen ihre
Trojaner so lange, bis sie von lokal installierten Sicherheitsprogrammen
nicht mehr erkannt wird", erklärt Dirro. "Dann kann der Angreifer
anfangen, diesen Trojaner an ein paar hunderttausend oder Millionen
Adressaten zu verschicken, häufig als Dateianhang." Meist findet er dann
doch jemand, der in die Falle tappt und entgegen allen dringlichen
Empfehlungen auf einen Anhang klickt, ohne den Absender zu kennen. Wirksamer, weil aktueller ist da der Schutz aus der Cloud, also über
verteilte Rechenzentren im Internet. "Diese cloud-basierten Verfahren
erkennen auch Dateien, deren Signaturen nicht gespeichert, aber
verdächtig sind", erklärt Dirro. Sogenannte "Spam Traps" sammeln gezielt
die Mails mit der Schadsofware. Wenn diese frühzeitig erfasst wird,
können die Nutzer des Cloud-Dienstes rechtzeitig gewarnt werden.
"Ein weiterer Weg ist die Kombination von Software und Hardware." Hier
nutzt McAfee, das seit 2010 zum Chip-Hersteller Intel gehört, eine
Technik bestimmter Prozessoren, die dazu gedacht ist, virtuelle
Maschinen voneinander abzuschotten. "So können wir am Betriebssystem
vorbei Dateizugriffe überwachen und verdächtige Änderungen blockieren",
erklärt Dirro. "Massiver Anstieg von Trojanern auf Smartphones" Angriffsziele sind zunehmend auch mobile Geräte. "In den letzten drei
Quartalen sehen wir einen massiven Anstieg von Trojanern auf
Smartphones", sagt der McAfee-Experte. "Das fängt mit einfachen
Geschichten an, wenn etwa SMS an Premium-Dienste verschickt werden."
Andere Trojaner machten Handys zum Teil eines Botnetzes, einzelne
Programme gäben einem Angreifer gar die komplette Kontrolle über das
Gerät und zeichneten beispielsweise Telefongespräche.
Quelle: n-tv.de , dpa
www.n-tv.de Köln, Deutschland